Mit dem Buch „Zwangsarbeiter in Ilmenau“ von Arne Martius wird erstmals ein umfassender Überblick zu den Fremdarbeitern in Ilmenau und damit zur Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt überhaupt gegeben. Das Buch entstand auf Basis einer Abschlussarbeit an der Freien Universität Berlin, die 2004 mit dem Fritz-Eberhard-Preis ausgezeichnet wurde. |
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Ausgewählte Betriebe, darunter die Ilmenauer Porzellanfabrik AG „Graf von Henneberg“, die Zweigstelle Ilmenau der Reichswerke „Hermann Göring“ oder das Werk der Waggonfabrik Gotha, werden unter dem Aspekt der Fremdarbeiterbeschäftigung betrachtet. Wie viele Lager es gab, und welche Bedingungen dort herrschten, erfahren Sie ebenfalls beim Streifzug durch dieses Stück Stadtgeschichte. Eine zweiseitige Karte im Anhang des Buches führt Sie zu den damaligen Unternehmensstandorten und zu den Zwangsarbeiterlagern.
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Repressalien durch die Polizei, unmenschliche Behandlungen durch einzelne Unternehmer; wohlwollende Gesten und selbst lebensgefährlicher Beistand von Ilmenauern – alle Facetten der Behandlung werden im Taschenbuch „Zwangsarbeiter in Ilmenau“ ohne moralisierenden Zeigefinger dargestellt. Interessant ist das Taschenbuch aber auch unter wissenschaftlichem Gesichtspunkt, da es anhand der Kleinstadt Ilmenau die These widerlegt, dass es Zwangsarbeitern in ländlichen Gebieten besser ergangen sei als in Ballungszentren.
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„Zwangsarbeiter in Ilmenau“ wurde im Escher-Verlag begonnen und ist
eines der letzten Ausgaben des Gehrener Labels. Verleger Dr.
Reinhard Escher ist im März 2005 unerwartet verstorben. Ihm ist
dieses Taschenbuch gewidmet. „Arne Martius hat den Ilmenauern und nicht zuletzt auch den Zwangsarbeitern in Ilmenau einen Teil ihrer Geschichte wiedergegeben.“ Professor
Wolfgang Wippermann, Historiker, Freie Universität Berlin |