Doch Bürgermeister
Richard Walther war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Amt gejagt
worden. Walthers unmittelbaren Nachfolger Zachäus plagten andere
Sorgen. Durch die Amerikaner wurde im Hotel „Kaiserhof“ eine Küche
für alle ausländischen Menschen errichtet, die nicht in Lagern
untergebracht waren. Die Kosten hatte zunächst die Stadtverwaltung
zu tragen, die sich das Geld anschließend von den Firmen zurückholen
sollte. In dem sich daraus entwickelnden Schriftwechsel zwischen
Bürgermeister und Betriebsinhabern stellten einige Ilmenauer
Unternehmer ein weiteres Mal emotionsloses Kalkül unter Beweis.
Andere wurden von den
später in Ilmenau eintreffenden sowjetischen Besatzern scheinbar
völlig wahllos verurteilt und enteignet. Ein besonders tragisches
Beispiel ist der Prozess gegen Hellmuth Fischer, der detailliert im
Buch beschrieben ist.
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